2024

zwei herren von real madrid|

von Leo Meier

Ein Stürmer und ein Mittelfeldspieler begegnen sich im Wald. Sie kommen ins Gespräch und stellen überrascht fest: Beide spielen bei Real Madrid. Was für ein herrlicher Zufall! Weil sie einander so sympathisch sind und der Mittelfeldspieler an Weihnachten noch nichts Besseres vor hat, lädt ihn der Stürmer zu sich und seinen Eltern ein. Die schließen den neuen Freund ihres Sohnes sofort ins Herz, zumal sie sich sicher sind, dass es sich hier um mehr als nur eine „Freundschaft“ handelt. 

Mit feinsinnigem Humor erschafft Leo Meier eine Welt, in der höfliche Profifußballer mit ihrem Drachen zum Training fliegen, Sergio Ramos ergreifend über die Vergänglichkeit des Lebens philosophiert und auch Spitzensportler erschreckend normal Weihnachten feiern.

 Leo Meier (*1995) wollte ursprünglich Profifußballer werden, studierte dann aber doch lieber Theaterwissenschaft und Philosophie in Bochum sowie Schauspiel an der Folkwang Universität der Künste. „zwei herren von real madrid“ wurde 2022 beim Heidelberger Stückemarkt sowohl mit dem Publikumspreis als auch mit dem SWR2-Hörspielpreis ausgezeichnet.

Theater Paderborn, 2024

Mittelfeldspieler Thomas Kaschel

Stürmer Kai Benno Vos

Mutter / Paterin / Pressesprecherin Claudia Sutter

Vater Sven "Babe" / Journalist David Lukowczyk

Sergio Ramos / Cousine Gregor Weisgerber

Regie Katharina Kreuzhage / Bühne Ariane Scherpf / Kostüme, Musik & Video Valerij Lisac / Dramaturgie Myriam Pechan / Regieassistenz Anna-Katharina Gülicher / Regiehospitanz Paul Braams/ Soufflage Hermann Holstein / Technischer Leiter Klaus Herrmann / Bühnenmeister Michael Bröckling / Beleuchtungsmeister Marcus Krömer / Einrichtung Licht Fabian Cornelsen / Programmierung Licht Georg Rolle / Betreuung Licht Georg Rolle, Viviane Wiegers & Laurin Steinhoff / Toneinrichtung Till Herrlich-Petry / Ton & Video Sarah Fuhr / Requisite Annette Seidel-Rohlf & Sona Ahmadnia / Leitung Kostümabteilung Claudia Schinke / Maske Ulla Bohnebeck & Henriette Masmeier

 

Drei Gestalten in antiken Gewändern sind auf dem Vorplatz einer Bahnstation platziert. Sie sind auf auf unterschiedliche Art maskiert und vermummt.
 

FETTBERG. ABRAUM. LABYRINTH|

In ΦETTBERG.ΑBRAUM.ΛABYRINTH. erforscht das Kollektiv kopróchoma anhand des Fettbergs unsere Lebensrealitäten und die selbstzerstörerischen Kräfte des Kapitalismus. Was sind die Reste? Oder wer? Und wann überrollt uns der Schmutz? In einer multimedialen Performance sezieren wir Mülllandschaften: Wie groß ist unsere Angst vor dem Anderen und wieviel zahlen zuerst Andere, der Planet und dann wir?


kopróchoma, 2024

Thomas Kaschel steht vor einer Leinwand aus Kacheln, auf die sein Gesicht projiziert wird, das er in eine Kamera hält. Er trägt ein fleischfarbenes Kostüm.
 

2023

Fleischmaschine |

Zwei Gestalten in einer Art Aufnahmestudio, es könnten Influencer sein. Kameras kreisen um sie herum, halten die Beiden auf Trab, pausenlos und unerbittlich. Wer vom Publikum gesehen werden will, muss mit der Bildermaschine Schritt halten. Bis zur völligen Erschöpfung. „Fleischmaschine“ ist TikTok, Tinder und Instagram hoch drei. Eine High-Speed-Reise durch eine Welt aus Video, Performance, Körper und Sound.

Unsere Körper sind unser Design-Projekt geworden. Unser Fleisch ist die Rohmasse, die wir für die digitalen Bilderwelten immer weiter perfektionieren. Wir sind nichts, solange uns keiner begehrt, und alles, wenn der richtige Swipe unseres Gegenübers uns erlöst. Like, love or lose.

„Fleischmaschine“ untersucht das Missverhältnis zwischen unserem eigenen Körpergefühl und dem in der Kapital- und Konsumgesellschaft vermittelten Körperbild. Zwei Figurenfragmente, genannt Aa und Ee, spielen Angebote zur Körperoptimierung und deren Konsequenzen durch. Dabei entdecken sie Brüche und Risse einer glatten Designwelt, die weder Utopie noch Erlösung bereithält.

Freies Werkstatt Theater, 2024

Mit Thomas Kaschel, Lisa Sophie Kusz | Inszenierung Frederik Werth | Ausstattung Annika Garling | Regieassistenz Jakob Voges

Thomas Kaschel steht als grauer Herr im Vordergrund, Qualm steigt ihm aus dem Kragen. Hinter ihm stehen auf gestapelten Paletten drei weitere graue Herren, dahinter eine Leinwand, auf die zwei weitere graue Herren projiziert werden.
 

MOMO |

Meister Hora, der Herrscher über die Zeit, macht sich große Sorgen um die Welt, denn Zeitdiebe in Gestalt von grauen Herren breiten sich immer mehr aus. Mit seltsamen Sparverträgen stehlen sie den Menschen ihre Zeit und verarbeiten sie zu Zigaretten, die sie rauchen, um existieren zu können. Das Leben der Menschen ist nur noch hektisch und „optimiert“, Eltern haben keine Zeit mehr für ihre Kinder, Langsamkeit ist verboten, und niemand hat mehr Muße für ein richtiges Gespräch. Nur Momo lässt sich von dem Hype ums Zeitsparen nicht verführen. Mit Hilfe der magischen Schildkröte Kassiopeia nimmt sie den Kampf gegen die grauen Herren auf, um den Menschen die gestohlene Zeit und sich selbst die Freunde zurückzubringen.

 Das Consol Theater widmet sich dem beliebten Klassiker von Michael Ende und setzt die abenteuerliche Geschichte humorvoll, bewegt und musikalisch mit vier Darsteller*innen und eigens komponierter Musik um. Ein Theatererlebnis für die ganze Familie!

Consol Theater Gelsenkirchen, 2023

Mit Peter Herff, Lena Entezami, Thomas Kaschel, Julia Zupanc | Inszenierung Andrea Kramer | Ausstattung Stefanie Stuhldreier | Musik Raimund Groß | Regieassistenz Emma Khadija Hermann

Die Bühne wird von Lotterie-Bällen geflutet, vor denen drei Menschen Schutz suchen, vlnr.: Gregor Weißgerber, Thomas Kaschel, Mirjam Radovic

JEEPS |

400 Milliarden Euro werden jährlich in Deutschland vererbt. Und wer bekommt’s? Das entscheidet seit einer Reform die Erbrechtslotterie. Gleiche Gewinnchance für alle! Da kann also genauso gut Bürgergeld-Empfängerin Maude als Gewinnerin dastehen wie Bildungsbürgertochter Silke, deren Erbschaft nun im Jackpot gelandet ist. Und wo bekommen Silke, Maude und all die anderen potentiellen Erb:innen ihr Los? Natürlich beim Jobcenter. Ordnungsgemäß beantragt, versteht sich. Silke will sich nicht auf das Losglück verlassen und nimmt ihr Schicksal kurzentschlossen selbst in die Hand. Bewaffnet und zu allem bereit stürmt sie das leise vor sich hindämmernde Arbeitsamt. Kann ja wohl nicht sein, dass ihr „wohlverdientes“ Erbe nun in anderer Leute Jeeps fließt, statt als Kapital in Silkes Start-Up... Was sich dann entspinnt, ist eine gnadenlose Geiselnahme inklusive Explosionsgefahr.

Mit bitterbösen, sozialkritischen Gegenwartssatiren hat sich Dramatikerin und Regisseurin Nora Abdel-Maksoud (*1983) einen Namen gemacht. Im Zentrum ihrer Stücke stehen gesellschaftliche Ungerechtigkeiten und Missstände, serviert mit einer ordentlichen Prise Zynismus. Ihre aberwitzige Jobcenter-Komödie „Jeeps“ erhielt eine Nominierung für den Mühlheimer Dramatikpreis 2022. 

Presse:

“Allen voran brilliert Thomas Kaschel als unbestechlicher Sachverwalter Gabor, der die Amtssprache als zweite Muttersprache ausspuckt und die ausübende Vorschriftlichkeit in Person verkörpert. Gekonnt seine Umbrüche, wobei er in penetrante Belehrung verfällt, wenn es um seinen “Jeep” geht. Oder er angewidert die Augen verschließt vor dem “armen Mittelstand”, der seinen Reichtum verleugnet. Oder er sich einfach nur nach vermittelbaren Berufen sehnt wie: Baggerfahrer.”- Ann-Britta Dohle, Neue Westfälische

Westfälische Kammerspiele Paderborn, 2023

Mit Thomas Kaschel, Kirsten Potthoff, Mirjam Radovic, Gregor Weißgerber | Inszenierung Sophie Killer | Ausstattung Gabriela Neubauer | Musik und Vocal Coaching Thalia Killer | Regieassistenz Lena Eckle

 

Thomas Kaschel steht im Hasenkostüm auf einer blau beleuchteten, Lametta behangenen Bühne. Hinter ihm sind Bildschirme auf denen visuelle Effekte wie in einer Spielothek abgebildet sind.

Cola Lemon 30 Cent |

An jeder zweiten Straßenecke kann man sie sehen: Spielhallen mit Namen wie Zokki's Spieltreff, Fair Play oder Gran Casino. Trotz ihrer Omnipräsenz im Kölner Stadtbild nimmt man sie allerdings meistens gar nicht wahr, denn mit einfachen, aber wirkungsvollen Dekorationsmitteln sorgen sie für absolute Uneinsichtigkeit.

Regisseur Frederik Werth und sein Team unternehmen eine Expedition in den dunklen Kontinent der Spielotheken, in dem Spiel und Spaß locken, meistens jedoch auch der persönliche Ruin nicht fern ist. Mit allen performativen und szenischen Mitteln wird Cola Lemon 30 Cent den merkwürdigen Reiz an Gewinn und Verlust erlebbar machen, welcher der Spielsucht zugrunde liegt. Schließlich stellt sich gerade aus dem Theater heraus, in dem doch das Spiel eine so zentrale Rolle einnimmt, besonders eindringlich die Frage, inwiefern wir selbst anfällig für die "unsichtbare Sucht" sind, aus der die nebulöse Welt jener Automaten, die Sorglosigkeit und Kontrollverlust gleichermaßen verheißen, so erbarmungslos Profit schlägt.


Nach Erlebnissen von Robert G., Lara A., Marie K.   

Mit besonderem Dank an Subbelrather Hof, La Ola Büdchen, Loreley, Bürgerverein Köln-Flittard, Dr. Wolfgang Kursawe (ehem. Leiter der Kölner Fachstelle für Glücksspielsucht), Markus Wirtz (Drogenhilfe Köln), Verena Küpperbusch (Landesfachstelle Glücksspielsucht NRW), Kevin Niang (MEDIAN Kliniken), Volker Brümmer, Henning Brand, Robert G., Lara A., Marie K., Davud E.

Sommerblut Festival 2023, Kooperation mit dem Theater im Bauturm Köln

Mit Thomas Kaschel, Lisa Sophie Kusz, Bernd Schlenkerich | Inszenierung Frederik Werth | Ausstattung Maria Strauch | Regieassistenz Kathrin Gölz

 

2022

Thomas Kaschel, "Die verzauberten Brüder", Theater und Orchester Heidelberg, 2022

Die verzauberten Brüder |

Schon seit zwei Jahren ist Wassilissa auf der Suche nach ihren zwei verzauberten Söhnen. Auch nach Babajaga sucht sie, doch die ist kaum zu erwischen. Plötzlich steht diese jedoch vor der verzweifelten Mutter, welche all ihren Mut zusammennimmt und Babajaga bittet, sie zu ihren Söhnen zu führen. Dafür muss Wassilissa für Babajaga arbeiten. Doch die Aufgaben kann sie unmöglich bis zum nächsten Abend schaffen. Wie soll Wassilissa 300 Säcke voll Gold finden, die die Hexe vor 300 Jahren an 300 Stellen vergraben hat, wenn Babajaga selbst nicht mehr weiß, wo? Die von Babajaga geknechteten Tiere Bär, Hund und Kater versuchen zu helfen. Schafft es Wassilissa mithilfe der Tiere, ihre Söhne zurückzugewinnen?
Jewgeni Schwarz ist einer der berühmtesten Dramatiker für Märchenstücke. »Die verzauberten Brüder« entstand 1953 und erzählt von Mut, Ausdauer und der Macht der Liebe.

Theater und Orchester Heidelberg, 2022

Mit Massoud Baygan, Johanna Dähler, Greta Galisch de Palma, Thomas Kaschel, Maren Kraus, Leon Wieferich | Inszenierung Marco Süß | Ausstattung Caroline Stauch | Regieassistenz Rosa Köhler

Thomas Kaschel, "Anthropos, Tyrann (Ödipus)", Freies Werkstatt Theater Köln, 2022

Anthropos, Tyrann (Ödipus) |

Die Klimakatastrophe als Tragödie antiken Ausmaßes. Ein apokalyptisches Drama über eine reale Perspektive: unseren Untergang. Von Alexander Eisenach. Mit Texten der Erdsystemforscherin Antje Boetius

 

Hurra, die Welt geht unter: Der Chor der Wissenschaftler ruft und mahnt, und doch sieht die Menschheit ihrem eigenen Untergang zu. Stoff für eine Tragödie antiken Ausmaßes. Frederik Werth bringt eine gewisse Punk-Attitüde in Alexander Eisenachs Text. Maden und Pilze überleben den Menschen, weil sie sich von dessen Umweltexzessen am Ende gar ernähren können. Wissenschaftliche Erkenntnisse erscheinen als Orakelsprüche der Moderne. Und durch das Unvermögen, die richtigen Konsequenzen zu ziehen, erfüllen sich die Prophezeiungen eines unbewohnbaren Planeten. Dabei streift das Geschehen durch antike Bezüge: Ödipus löst das Rätsel der Sphinx, nicht aber das seiner eigenen Existenz.
Ein erster Versuch des Menschen, sich über die Natur zu erheben, sie zu beherrschen. Anthropos, Tyrann (Ödipus): wir werden Zeuge des vielleicht letzten Versuches, bevor die Menschheit unterliegt.

Von Alexander Eisenach. Mit Texten der Erdsystemforscherin Antje Boetius.
Auszüge aus Sophokles' „König Ödipus“, „Ödipus auf Kolonos“ und „Antigone“, übersetzt von Kurt Steinmann

Freies Werkstatt Theater, 2022

Mit Thomas Kaschel, Lisa Sophie Kusz, Philipp Sebastian, Fee Zweipfennig | Inszenierung Frederik Werth | Ausstattung Annika Garling | Regieassistenz Lena Brokinkel

2021

Thomas Kaschel, "Kriegsspiele", Staatstheater Kassel, 2021

Kriegsspiele |

Ein trauernder Vater wird von den Erinnerungen an seinen Sohn heimgesucht: Wer war sein Sohn und wer hätte er werden können, wäre dieser nicht in den Krieg gezogen? Die Regisseurin Ariane Kareev beschäftigt sich mit Vater-Sohn-Beziehungen, mit Tod und Trauer, mit enttäuschten Erwartungen und einer aus Weltschmerz geborenen Rebellion – und spielt dabei alle Möglichkeiten durch. Aus Mahlers Kindertotenlieder, Brahms Ernsten Gesängen und Liedern von Gerald Finzi entsteht ein Klangerlebnis, das im Angesicht aktueller politischer Ereignisse kaum eindrücklicher sein könnte.

Staatstheater Kassel, 2021

Mit Thomas Kaschel, Michel Hause, Michael Tews, Hansung Yoo | Von Ariane Kareev, Teresa Martin | Inszenierung Ariane Kareev | Dramaturgie Teresa Martin | Ausstattung Mechthild Feuerstein

Löwenherzen |

Der Löwe mit dem schiefen Auge ist auf dem Weg nach Europa – mit einer wichtigen Mission: er soll Gott einen Brief von Anand überbringen. Anand ist neun und hat den Löwen selbst genäht, in einer Fabrik in Bangladesh. Eines Tages wird er ein Zauberer sein, der größte Zauberer der Welt. Damit das klappt, muss jemand den Bauch seiner Mama mieten, dann kann die Familie ein richtiges Haus kaufen und er selbst zur Schule gehen.

Der Löwe trifft während seiner abenteuerlichen Reise um die Welt auf Kinder in verschiedensten geografischen und sozialen Lebensumständen. Und alle diese Kinder sind stark und kompetent, lassen sich nicht unterkriegen und finden kreative und visionäre Lösungen für sich und andere – echte Löwenherzen eben.

“Löwenherzen” ist ein Auftragswerk von Nino Haratischwili, gefördert durch die Kunststiftung NRW.

Consol Theater Gelsenkirchen, 2021

Eingeladen zu den 46. Mühlheimer Theatertagen, 2021

Eingeladen zum 37. Theatertreffen für junges Publikum NRW, 2021

Mit Thomas Kaschel, Sibel Polat, Eric Rentmeister | Von Nino Hatischwili | Inszenierung Andrea Kramer | Dramaturgie Sylvie Ebelt | Musik Radoslaw Piotr Fedyk | Ausstattung Stefanie Stuhldreier

2020

Thomas Kaschel, "The Making Of", Freies Werkstatt Theater Köln, 2020

The Making Of |

Eine Filmregisseurin will den ultimativen Superhelden-Film „Made in Germany“ realisieren. Doch einige Crewmitglieder sind dem Rollendruck nicht gewachsen. Krisengeschüttelte Supermänner, freidrehendes Filmpersonal, ein kühnes Vorhaben und ein Schuss Raubtierromantik bieten Futter für eine abgründige Komödie.

„The Making Of“ ist eine garstige Satire auf Filmbusiness und Theaterthemen vom Kult um das Authentische bis hin zum Streit um Schauspielergagen, ein verzweifeltes Hohelied auf das Paradox der Schauspielerei und ein optimistischer Abgesang auf Rollenbilder, die niemand so recht erfüllen kann.

Die Autorin Nora Abdel-Maksoud wurde in München geboren, 2005 begann sie ihr Schauspiel-Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg. 2012 zeigte sie am Ballhaus Naunynstraße in Berlin ihre erste Regie- und Autorinnenarbeit, der weitere folgten. „The Making Of“ wurde 2017 am Berliner Maxim-Gorki-Theater uraufgeführt. Im gleichen Jahr erhielt Nora Abdel-Maksoud den Kurt-Hübner-Preis für Regie.

Freies Werkstatt Theater Köln, 2020

Mit Mirka Ritter, Fee Zweipfennig, Tomasso Tessitori, Thomas Kaschel | Inszenierung Sophie Killer | Bühne und Kostüme Sophia Spies | Mediadesign Camilo Sandoval | Musik Vasko Damjanov | Regieassistenz Lea Rump

Thomas Kaschel, "Die Straße", Rottstraße 5 Theater Bochum, 2020

Die StraSSE|

Ein Vater und sein Kind in einer leeren, von Asche bedeckten Welt. Keine Tiere mehr und noch weniger Menschen. Nur Reste einer einst selbstsicheren Zivilisation. Durch diese Ödnis marschieren sie in Richtung Süden, ihr Ziel ist die Küste. Warum? Vielleicht gibt es dort etwas. Menschen, ein blaues Meer, Erlösung. Immer im Gepäck der Revolver mit der einen letzten Kugel. Aus dieser Nachwelt heraus werden Fragen aufgeworfen über das, was bleibt, wenn die Natur das Leben von allen Überlagerungen befreit hat. Es geht nicht um das Ende der Welt, sondern darum, was danach passiert. Für "Die Straße", erhielt Cormac McCarthy 2007 den Pulitzer-Preis. Es ist die bewegende Geschichte einer Reise, die keine Hoffnung kennt, nur die verzweifelte Liebe des Vaters zu seinem Kind. Ein Roman über die letzten Dinge, über das Schlimmste und Beste, zu dem die Menschheit fähig ist.

Rottstraße 5 Theater Bochum, 2020

Mit Emily Lück, Thomas Kaschel | Inszenierung Daniel Kunze | Musik Vasko Damjanov | Regieassistenz Rabia Calinskan, Bünyamin Ataş, Larissa Keuntje | Licht Simon Krämer

2019

Thomas Kaschel, "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer", Consol Theater Gelsenkirchen

Jim Knopf und Lukas Der Lokomotivführer |

Wieso kann eine Lokomotive schwimmen? Wer muss gehen, wenn das Land zu klein wird? Wie funktioniert eine Fata Morgana? Warum essen wir lieber verschimmelte Milch statt Baumrindenpüree mit Pferdehufen? Viele Fragen und Rätsel haben Jim und Lukas zu lösen, als sie mit der Lokomotive Emma auf große Fahrt gehen. Denn einmal das Zuhause hinter sich gelassen, ist die Welt plötzlich voller Überraschungen. Riesen, Drachen und entführte Prinzessinnen machen aus ihrer Heimatsuche eine rasante Abenteuerreise. Das Consol Theater widmet sich in der Koproduktion mit dem Theater Kohlenpott dem beliebten Klassiker von Michael Ende mit Witz und Forscherdrang.

Consol Theater Gelsenkirchen, 2019

Mit Miriam Berger, Peter Herff, Xolani Mdluli, Thomas Kaschel | Inszenierung Andrea Kramer | Dramaturgie Sylvie Ebelt | Musik Radoslaw Piotr Fedyk | Regieassistenz Jan Renfordt

Thomas Kaschel, "Der Zementgarten", Rottstraße 5 Theater, 2019

Der Zementgarten |

Jack und seine Geschwister leben in einer trostlosen Umgebung - im letzten noch nicht abgerissenen Haus einer Vorstadtsiedlung. Der Vater starb vor Jahren beim Versuch, den Garten mit Zement pflegeleichter zu machen. Als eines Tages auch die Mutter stirbt, sind die vier Kinder in dem großen Haus plötzlich auf sich allein gestellt und Jack und seine ältere Schwester Julie übernehmen die Elternrolle. Aus Angst vor den Behörden beschließen sie kurzerhand die Mutter im Keller einzuzementieren und niemandem etwas von ihrem Tod zu erzählen. Im Laufe des drückend heißen und unwirklichen Sommers entfernen sich die vier Kinder mehr und mehr von der Außenwelt. Bis Julie eines Tages ihren neuen Freund Derek mit ins Haus bringt...

Mit seinem Debütroman "Der Zementgarten" von 1978 hat der englische Schriftsteller Ian McEwan ein einfühlsames und zugleich verstörendes Werk über das Erwachsenwerden und den Umgang mit Verlust geschaffen. Eine beklemmende, subtile und grotesk psychologische Studie über vier verwaiste Kinder, voll Abgründigkeit und Erotik, mit dem McEwan der Einstieg zu einer Weltkarriere gelang.

Rottstraße 5 Theater, 2019

Mit Thomas Kaschel, Zeynep Topal, Selina Liebert, Jasper Schmitz | Inszenierung Alexander Ritter| Licht Simon Krämer | Regieassistenz Jasmina Dittrich, Fynn Steiner

Thomas Kaschel, "Peter Grimes", Landestheater Coburg, 2019

Peter Grimes |

Für Peter Grimes ist der Weg durch das Leben ein Weg in den Abgrund. Unweigerlich. Denn Peter Grimes ist ir-gendwie anders – anders als die Mehrheit, die es sich bequem gemacht hat in ihren Vorurteilen. Peter Grimes ist ein Außenseiter – unübersehbar. Davon erzählt in der Coburger Erstaufführung von Benjamin Brittens Oper „Peter Grimes“ schon das Bühnenbild ganz unmissverständlich. Der Fischer namens Peter Grimes – in Ivan Bazaks eindringlichem Bühnenbild lebt er auf einer kleinen Insel, mitten hinein gebaut in den Zuschauerraum des Landestheaters. Borough, das kleine Dorf an der rauen Ostküste Englands, in dem Brittens „Peter Grimes“ spielt – in der Inszenierung von Alexander Charim wird daraus kein realistischer Ort mit Fischerdorfromantik, sondern ein symbolischer Ort, in dem sich die Gemeinschaft der Einheimischen verschwört gegen den als fremd empfundenen Grimes.

Presse:

“Der Schauspieler Thomas Kaschel spielte diesen Part atemberaubend, gab seinem Auftreten, seiner Ausstrahlung die darstellerische Anziehungskraft einer vokalen Arie.” - Bachtrack.com

Landestheater Coburg, 2019

Mit Roman Payer, Thomas Kaschel, Olga Shurshina, Michael Lion, Kora Pavelic, Dimitra Kotidou, Laura Incko, Francesca Paratore, Peter Aisher, Bartosz Araszkiewicz, Emily Lorini, Dirk Mestmacher. Marvin Zobel, Jinwook Jeong, Statisterie des Landestheaters Coburg | Inszenierung Alexander Charim| Kostüm: Aurel Lenfert | Bühne Ivan Bazak

Thomas Kaschel, "Der Großinquisitor", Landestheater Coburg, 2019

Der Großinquisitor |

Dostojewskis Großinquisitor, der die Ketzer auf den Scheiterhaufen schickt und den zurückgekehrten Erlöser am liebsten gleich mit – er wird in der Lesart von Regisseur Valentin Kleinschmidt zum aalglatten Vortragsreisenden, der seinem Publikum Erlösung verspricht vom Fluch der Freiheit. Der Großinquisitor als Regisseur blutiger Bestrafungen vermeintlicher Ketzer hat ausgedient. Doch sein Nachfolger ist keinen Deut besser. Er kommt redegewandt und raffiniert argumentierend daher. Thomas Kaschel spielt ihn als einen zynischen Verführer, der genau weiß,wie sich der vermeintlich mo-derne Mensch, der Mensch des 21. Jahrhunderts, ködern lässt. Den Schreckensbildern des gnadenlos Kriege führenden Menschen stellt er Bilder überfließenden Wohlstandes gegenüber. Der verführerische Deal ist ganzeinfach: Der Mensch, der auf die vermaledeite Freiheit verzichtet, wird mit vermeintlichem Frieden belohnt.

Landestheater Coburg, 2019

Mit Thomas Kaschel, Valentin Kleinschmidt | Inszenierung Valentin Kleinschmidt | Licht & Ausstattung Ines Bartl |

2018

Thomas Kaschel, "Der zerbrochne Krug", Landestheater Coburg, 2018

Der zerbrochne Krug |

Marthe Rull bezichtigt ihren Schwiegersohn in spe, einen wertvollen Krug zerstört zu haben, als er sich nachts zu ihrer Tochter Eve schlich. Ruprecht, der Verlobte, beteuert seine Unschuld und behauptet, einen anderen Mann in Eves Kammer gesehen zu haben. Gerade diesen scheinbar alltäglichen Prozess beobachtet der Gerichtsrat Walter und muss staunend feststellen, dass sich der Richter Adam selbst mehr und mehr in diesen Fall verstrickt.

Im Zentrum des Stücks steht Dorfrichter Adam, verkörpert von Stephan Mertl, der am Gerichtstag mit zerschundenem Gesicht, verletztem Bein und fehlender Perücke erwacht. Glatzköpfig muss er nun Gericht halten und gleichzeitig versuchen, seinen Kopf um jeden Preis aus der Schlinge zu ziehen. Kleist hat hier einen anspielungsreichen Text auf Adams Sündenfall und Sophokles „Ödipus“ geschaffen. Für Regisseur Johannes Zametzer ist Kleists Werk eine Parabel, eine Abbildung einer zerbrechenden Welt. So konzentriert er sich in seiner Inszenierung ganz auf die Sprache des Werks und die Figuren, arbeitet die Beziehungsgeflechte, Abhängigkeiten und Egoismen der einzelnen Bewohner der fiktiven Dorfgemeinschaft Huisum heraus, und das Ganze mit einer großen Portion Sinnlichkeit, bei der Tragik und Komik nah beieinander liegen.

Landestheater Coburg, 2018

Mit Kerstin Hänel | Benjamin Hübner | Thomas Kaschel | Nils Liebscher | Stefan Mertl | Niklaus Scheibli | Solveig Schomers | Alexandra Weis | Inszenierung Johannes Zametzer | Regieassistenz Marten Strassberg

2017

Thomas Kaschel, "Die Armstrong Grenze", Folkwang Universität der Künste

Die Armstrong Grenze | (Diplomarbeit)

Die Armstrong-Grenze (engl. Armstrong limit oder Armstrong's line) bezeichnet die Höhe in der Erdatmosphäre, in der der Luftdruck so gering ist, dass Wasser bei der menschlichen Körpertemperatur von ca. 37 °C zu sieden beginnt.

Mit meiner Diplom-Arbeit untersuchte ich die Ursachen von Wut in der spätkapitalitischen Gesellschaft. Ich befasste mich mit toxischer Maskulinität, Entfremdung und dem Gefühl des Kontrollverlustes in einem laborartigen Alltag.

Folkwang Theaterzentrum, 2017

Idee, Text, Spiel Thomas Kaschel | Musik, Visuals, Outside Eye Kay Voges | Text Josefine Berkholz | Plakat Philipp Niggemeyer, Meike Willner

Thomas Kaschel, "Die Borderline Prozession",

Die Borderline Prozession |

Eine Musik-, Kunst-, Theater- und Filminstallation: philosophisches Totaltheater. Kay Voges vermisst die heutige Welt als rasend Bilder ausspeiende Maschinerie und lotet ihre Auswirkungen auf moderne Bewusstseinszustände aus. Die Zuschauer*innen haben unterschiedliche Einblicke in den gewaltigen 10-Zimmer-Gebäudekomplex in gediegenem Retro-Mittelstands-Schick. Sie sehen atmosphärische Stillleben, inspiriert von Künstlern wie Edward Hopper oder Gregory Crewdson, können sich geistig selbst bedienen aus dem darüber laufenden Musik-Medley und Zitatengewitter. Um sie herum kreist eine Prozession aus 23 Darsteller*innen mit Weihrauch und Gesang, als wolle man die irre gewordenen Weltgeister bannen. Bald wird der zunächst banale Alltag zur Festung gegen eine zusehends eskalierende Krise, die das behagliche Drinnen und den Firnis der Zivilisation durchbricht. „Borderline Prozession“ ist eine Reflexion über den Terror der gleichzeitigen Ereignisse, die wir uns süchtig permanent medial zuführen. Eine Meditation zur allgemeinen Weltverwirrung.

Schauspielhaus Dortmund, 2017

Einladung zum Berliner Theatertreffen 2017

Mit Andreas Beck, Christian Freund, Ekkehard Freye, Frank Genser, Caroline Hanke, Christoph Jöde, Marlena Keil, Bettina Lieder, Eva Verena Müller, Uwe Rohbeck, Uwe Schmieder, Julia Schubert, Friederike Tiefenbacher, Merle Wasmuth, Raafat Daboul, Paulina Alpen, Amelie Barth, Carl Bruchhäuser, Thomas Kaschel, Nils Kretschmer, Anja Kunzmann, Lorenz Nolting, David Vormweg, Michael Wischniowski | Inszenierung Kay Voges | Kostüme Mona Ulrich | Video Voxi Bärenklau

2015

Thomas Kaschel, "Die Möglichkeit einer Insel", Folkwang Universität der Künste, 2015

Die Möglichkeit einer Insel |

„Wer Angst vor dem Tod hat, der hat auch Angst vor dem Leben.“ -Michel Houellebecq-
Daniel25, ein „Neomensch“ späterer Klongeneration, blickt durch den Lebensbericht seines Originals Daniel auf dessen Leben und damit auf unsere Gesellschaft. Knapp zweitausend Jahre später leben diese verbesserten Modelle, die sich von Sonnenlicht, Salz und Wasser ernähren, alleine in abgeschlossenen Wohneinheiten. Ein paar „Wilde“ bevölkern noch die längst brachliegenden Städte der Menschen. Geld und Sex, die Ursprünge allen Übels der alten Welt, haben sie hinter sich gelassen. Sobald ihr Körper versagt, wird mit der Herstellung eines ihnen identischen achtzehnjährigen Modells begonnen.
Wir folgen durch diesen Lebensbericht dem Treiben unseres Zeitgenossen zweitausend Jahre früher.
Es wird eine Gesellschaft von „endgültigen kids“ gezeichnet, vom Streben nach ewiger Jugend und dem Konservieren des Moments.
Der Kult um die Jugend und die Angst vor dem Altern, die nicht zuletzt vom Ausbleiben einer metaphysischen Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Daseins geprägt sind, werden von einem Wirtschaftssystem restlos in Beschlag genommen, das die Sehnsucht nach Ewigkeit nach dem Tod Gottes mit Antiaging-Cremes und Selfies füllt. Umso erbitterter wird der Kampf gegen das Unvermeidliche geführt. Der Wettbewerb auf jeder nur möglichen Ebene führt zur Individuation, in der Geld und Sex die Parameter für persönliches Glück werden.

Folkwang Universität der Künste, 2015

Einladung zum “Your Chance Festival”, Moskau

Einladung zum “Körber Studio für junge Regie”, Hamburg

Mit Paulina Alpen, Thomas Kaschel, Nils Kretschmer, Anja Kunzmann, Mats Süthoff | Inszenierung Daniel Kunze | Musik Vasko Damjanov | Bühne Dorothea Lütke Wöstmann | Kostüm Leonie Cordes